Land Rover Defender - Das Auto für den Alltag

Eine Leserin schickte mir vorgestern den Link zu einem WerbeClip. Mit dem Kommentar: »Klassisches Alltagsauto. Geil, dass die damit sogar Werbung machen«.

Deutlicher könnte man nicht zum Ausdruck bringen, dass SUVs im Alltag überflüssig sind. Eigentlich dienen sie nur zum Protzen.

 

Oliver Welke, Moderator der heute-show: »...in Deutschland sind inzwischen drei Millionen SUV zugelassen. Es gibt aber nur 10 000 Förster.«

 

Überflüssig? Protzen? Das stimmt ja nun gar nicht! Das zumindest behaupten die Fahrer*innen. Der geländetaugliche Wagen wird für den Wohnwagen benötigt oder für den Pferdeanhänger oder einfach, weil es sicherer ist. Der Einstieg bequemer. Der Weg zum Wochendhaus ist manchmal so matschig. Und außerdem ist der gar nicht besonders klimaschädlich.

 

Der Benzinverbrauch ist vom Gewicht abhängig. Das ist Physik. Egal. Wir sind nunmal Verdrängungskünstler. Wir legen uns die Fakten so zurecht, dass es passt. Also, dass es sich nicht schlecht anfühlt,  in einem extrem übergewichtigen Auto zu sitzen. Stichwort: Alternative Fakten.

 

SUV-Fahrer*innen verdrängen die Fakten, um ihr Verhalten zu legitimieren. Das ist leider normal. Wer sitzt schon im Protzmobil und sagt »der Klimawandel ist mir scheißegal!«?

 

Für das gute Gewissen bietet die Branche jetzt Hybrid-SUVs an. Die sind eher schlimmer für das Klima. Aber das werden die Eigentümer*innen auch verdrängen. Der Bund fördert den Unsinn sogar noch.

 

Was hilft? Ein Wendepunkt wäre eine Reform des sogenannten Dienstwagenprivilegs. Die fetten Autos werden steuerlich enorm begüngstigt. Mehr als die Hälfte der Neuwagen kommen so in den Markt und wandern so Jahr für Jahr zu Privatleuten. Das traut sich die Bundesregierung aber nicht. Toll wäre auch ein Werbeverbot für klimasündige Kampfkarossen.

 

Hoffnungsschimmer: Die EU überlegt jetzt die Abgasnorm Euro-7 so auszulegen, dass Verbrennungsmotoren ab dem Jahr 2030 nicht mehr zugelassen werden könnten. Wäre super, wenn das klappt. Von »unten« wird der Wandel offenbar nicht kommen und die Bundesregierung traut sich nicht.