Das viele Geld für Landwirte

Für den Laien ist auf Anhieb kaum zu beurteilen, ob unsere Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner bei den Verhandlungen mit den EU-Agrarministern etwas erreicht hat auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft. Sie habe hart verhandelt und das maximal mögliche ausgehandelt, sagte Frau Klöckner bei der Pressekonferenz. Dieser Bericht beim Deutschlandfunk fasst gut zusammen, worum es geht.

Neue Osnabrücker Zeitung 22.10.2020
Neue Osnabrücker Zeitung 22.10.2020

Umweltverbände und Klimaexperten sind enttäuscht. Der Bauernverband ist zufrieden. Das sagt eigentlich schon alles über das Ergebnis.


Gegenüber den Journalisten appelliert Klöckner wieder mal an die Verantwortung der Verbraucher: »Wichtig ist, dass für die ökologischen Maßnahmen, also den Mehraufwand, es auch ökonomischen Ausgleich gibt. Und da sind am Ende wir alle gefragt.«


Was für ein Widerspruch. Kurz zuvor in den Verhandlungen ging es darum, wie jährlich rund 60 Fördermilliarden an die Bauern der EU verteilt werden, sechs davon hierzulande. Politik hat also einen entscheidenden Einfluss darauf, wie produziert wird. Sie bestimmt die Innovationsrichtung der Landwirtschaft. Aber Frau Klöckner verweist erneut auf die Verantwortung der Konsumenten.


Was ich hier aber eigentlich sagen möchte: Es geht nicht nur darum die Milliarden zu verteilen. Wieder mal entsteht der Eindruck, die Agrarwende sei allein eine Frage der Finanzierung. Viel zu kurz kommen bei dieser Diskussion die Standards. Wenn die Union die Standards anhebt, kostet das keine Steuermilliarden. Am Ende würden womöglich die Produkte etwas teurer, aber nur in einem sehr überschaubaren Rahmen.


Mehr dazu im nächsten Blog.