»Fernweh schlägt Flugscham«

So titelt die Süddeutsche ihre kurze Meldung zur Reiselust der Deutschen. Es heißt dort im ersten Absatz:

 

»Vor allem zieht es die Urlauber dabei ans Mittelmeer – und Gebiete rund um den indischen Ozean. Der Trend zur Fernreise ist also genauso ungebrochen. Klimastreiks und Schülerprotesten zum Trotz spürt die Reisebranche keine Flugscham, die Kunden wollen der Umwelt zuliebe offenbar nicht freiwillig aufs Fliegen verzichten. Das bestätigen der Marktführer TUI und der Branchen-Fünfte Alltours. Im Gegenteil: „Die private Nachfrage nach Flügen auf der Mittel- und Langstrecke wächst über alle Flughäfen in Deutschland“, bestätigt Ralph Beisel, der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV.«


Wieder mal ein Beleg, dass appellative Umweltpolitik versagt. Und auch die im Klimapäckchen beschlossene Abgabe wird das nicht ändern. Ein Langstreckenflug soll künftig 17 Euro teurer werden. Wie lächerlich das ist, wird einem sofort bewusst, wenn man die Kosten fürs Parken am Flughafen betrachtet: Am Flughafen Frankfurt kostet die Woche zum Schnäppchen-Tarif 80 Euro. Hin- und Rückflug nach Neuseeland können schnell mal 1400 Euro kosten. Glaubt wirklich jemand, dass die erhöhte Flugsteuer unseren rücksichtlosen Flugtourismus begrenzt?


Warum werden die simplen Vorschläge nicht diskutiert? Es wäre doch ganz einfach, Flughäfen nicht auszubauen und keine zusätzlichen Lizenzen für Starts- und Landungen zu vergeben. Warum werden selbst defizitäre Provinzflughäfen wie Kassel-Calden, Rostock Laage oder Münster-Osnabrück durch kommunale Steuergelder künstlich beatmet?

Foto. Thomas Schlueter  / pixelio.de
Foto. Thomas Schlueter / pixelio.de