Arsch hoch!

Foto: www.wir-haben-es-satt.de
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Vor einige Wochen sah ich ein Graffiti mit dem Spruch »Arsch hoch, liebe Demokraten.«


Und das ist heute auch mein Appell. Das Wort zum Neujahr. Arsch hoch!


Und zwar aus ganz konkretem Anlass. Ich habe bereits darauf hingewiesen. Es geht um die Demonstration »Wir haben es satt!«. Sie findet jedes Jahr in Berlin statt, am Samstag passend zur Grünen Woche. Diesmal am 19. Januar 2018.


Es geht nicht um Gut und Böse. Die guten Biolandwirte und die böse Agrarindustrie. Es geht um bessere Standards in der Landwirtschaft. Weniger Ackergifte, weniger Gülle, mehr Tierwohl. Dafür sollen sich unsere Politiker in Brüssel stark machen. Verstehen werden sie das nur, wenn Ihr auf die Straße geht.


Niemand hätte etwas zu verlieren. Weder BASF, noch die industriellen Landwirte, noch die Hersteller von Landmaschinen. Sie können auch mit biologischer Schädlingsbekämpfung Geld verdienen. Höhere Standards sind für Landwirte in Deutschland kein Problem, wenn die Konkurrenz mitziehen muss. Das ist der Clou!


Doch die Konzerne werden ihre Geschäftsmodelle nicht freiwillig ändern. Das konnten wir schon bei der Energiewende beobachten. Die großen Vier haben die Erneuerbaren Energien erbittert bekämpft. Sie tun es bis heute. Auch die Autokonzerne ändern sich nicht freiwillig.


Und so ist es auch in der Landwirtschaft. Alle halten fest an der Routine, am Gewohnten. Bloß keine Experimente.


Und deswegen musst Du Dich aufraffen! Sonst ändern sich nix!


Fast jeder hat in Berlin Bekannte oder interessante Ausstellungen, die man besuchen könnte. Verbindet das Notwendige, den Kampf für eine zukunftsfähige Agrarpolitik, mit dem Angenehmen.


Du würdest bessere Bedingungen in der Tierhaltung begrüßen? Wünschst Dir weniger Gifte auf dem Acker? Das kommt nicht von allein! Tu was! Es lohnt sich!


Ich sage es gerne wieder: Wenn Du nur über die Verwendung Deines Gehalts nachdenkst, dann schrumpft Dein Verstand auf die Dimension Deiner Geldbörse! Unsere Demokratie ist auf Menschen angewiesen, die mehr tun, als alle paar Jahre wählen gehen. Veränderungen finden nur statt, wenn Du Dich engagierst!


Du kaufst ab und zu schon Bio und Fleisch aus guter Tierhaltung? Schön. Aber das reicht nicht. Da kannste ewig warten, bis sich da was ändert. Der Anteil vom Biofleisch liegt immer noch bei jämmerlichen drei Prozent. Steigende Standards gelten für die gesamte Europäische Union. Ökoroutine geht aufs Ganze: 100 Prozent Bio und 100 Prozent Tierwohl! Jawohl!


Öffentlicher Protest ist wichtiger als privater Konsumverzicht.

Foto: www.wir-haben-es-satt.de
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Demonstrieren kann Spaß machen. Da finden sich viele interessante und engagierte Menschen. Die Stimmung ist super! Du musst nicht allein gehen. Nimm Deine Freunde mit, dazu eine Thermoskanne Tee oder Glühwein. Das wird lustig. An den richtigen Stellen könnte Ihr dann auf Töpfe trommeln oder mit einer Trillerpfeife Lärm veranstalten.


Du denkst, ist doch egal, bei 30 000 Leuten, da kommt es auf mich nicht an? Falsch gedacht! Genau auf Dich kommt es an!