Weihnachtsgeschichte Teil 2

Das ist der Christbaum von Sandra. Richtig öko. Sieht auch hübsch aus. Was uns gefällt, ist häufig eine kuturelle Frage.
Das ist der Christbaum von Sandra. Richtig öko. Sieht auch hübsch aus. Was uns gefällt, ist häufig eine kuturelle Frage.

Also, was bedeutet es, wenn man das Thema Christbaum systemisch, also aus Perspektive der Ökoroutine angeht?

 

Zunächst einmal werden durch steigende Standards in der Landwirtschaft Ackergifte schrittweise nicht zugelassen. Dann gäbe es in 15 Jahren also nur  noch Ökobäume. Das wäre schon mal ein Fortschritt.


Tja und dann wird es aber auch schon schwierig. Das ist wie beim Fleischkonsum. Wie soll man die Leute dazu bringen, weniger Fleisch zu essen oder kleinere Weihnachtsbäume zu kaufen?


Alle systemischen Lösungen, mit denen sich der Wandel verselbständigt, ohne Zutun der Konsumenten, sind eher kompliziert. Und werden vermutlich als drakonisch empfunden.


Hier einige Vorschläge. Wer das überspringen will kann gleich nach Punkt sieben weiterlesen.


1. Standards: Denkbar wäre, dass Bäume nur noch bis zu einer maximalen Größe angeboten werden dürfen. Großbäume sind nur noch für Träger öffentlicher Belange zugelassen.


2. Steuer oder Abgabe: Preise beeinflussen Routinen. Wenn der Christbaum teurer wird, kaufen die Leute vielleicht kleinere. Aber Arme werde schlechter gestellt. Die könnte man durch eine Rückerstattung entlasten. Ziemlich bürokratisch. Ob am Ende weniger Bäume verkauft werden oder die Leute einfach mehr bezahlen, kann keine Studie sicher voraussagen.


3. Limits via Handel mit Lizenzen: Zu Weihnachten stehen hierzulande knapp 30 Millionen Tannenbäume in den Wohnstuben. Für das Jahr 2020 könnte der Staat anfänglich 28 Millionen Lizenzen vergeben, welche die Produzenten über eine Börse erwerben müssten. Jahr für Jahr könnte man die Zahl der Lizenzen verringern. Für eine solches System bräuchte es eine eigene Behörden mit Kontrollen und vielem mehr.


4. Werbung unterbinden: Fällt aus. Für das nadelnde Bäumchen muss man nicht werben. Die verkaufen sich von ganz allein.


5. Die öffentliche Verwaltung könnte mit gutem Beispiel vorangehen. Und nur noch sehr zurückhaltend schmücken.


6. Auf bestimmten Flächen, die zu kostbar sind für Tannenbäume, könnte man die Anpflanzung nicht zulassen.


7.  Aufklärung und Label: Im Moment ist nur den Wenigsten bewusst, dass der Christbaum nicht öko ist. Das kann man ändern und Alternativen bewerben. Mit der Zeit ändert sich dann schon etwas die Wahrnehmung. Ein Label »Ökobaum« gäbe es nur für Bäume, die maximal 1,20 Meter hoch sind. Die stellt man dann halt auf ein Tischchen.

 
Aber, ganz ehrlich, es gibt dringendere Probleme. Christbäume sind immerhin eine nachwachsende Ressourcen. Darüber zu meckern, macht nur schlechte Stimmung und ändert nix. Vorläufig zumindest.
Wenn wir 100 % Bio in der Landwirtschaft erreicht haben und das Klima stabilisiert ist, dann können wir das Problem mit den Christbäumen anpacken.