Müssen die Gegner der Braunkohle Ökostrom beziehen?

Es ist Mitte Oktober, die Sonne brüllt, ich sitze mit Jürgen schwitzend in der Sonne. Jürgen:

»Ich glaube, ich hör auf mit dem Klimaschutz. Dieses Wetter ist einfach viel zu geil, um es zu bekämpfen«.

 

Das war natürlich ein Scherz. Aber irgendwie denkt man sich »okay, richtig schlimm fühlt sie sich nicht an, die Klimakrise«.


Tja, und das ist ja genau das Problem. Es ist einer der Gründe, warum der Einzelne mit dem Klimaschutz überfordert ist oder sich überfordert fühlt.


Wir können davon ausgehen, dass 98 Prozent der Protestanten am Hambacher Forst beim Klimaschutz nicht das tun, was sie für richtig halten. Vermutlich liegt ihr durchschnittlicher CO2 Ausstoß bei elf Tonnen, womöglich etwas niedriger als der Bundesdurchschnitt. Obwohl, wir wissen, besonders die »Ökos« haben meist einen höheren Fußabdruck. Unter anderem, weil sie so gerne in ferne Länder fliegen.


Bei der Hambi-Demonstration spielte dieser scheinbare Widerspruch aber gar keine Rolle. Sie müssen nicht in Askese leben, um gegen Braunkohlestrom zu kämpfen. Sie müssten nicht einmal Ökostrom beziehen.


Man kann das System verändern, auch ohne sich selbst zu ändern. Schaden tut es natürlich nicht, wenn man selbst in Solarstrom investiert oder auf Ökostrom umstellt ;-)