Mehr Gerechtigkeit statt Pendlerroutine

Die sogenannte Entfernungspauschale hat das Pendeln zur Routine gemacht (s. S. 352 im Buch). Jetzt macht ein vom Umweltbundesamt in Auftrag gegebene Studie deutlich, dass dieser Steuernachlass nicht nur ökologische schädlich ist, sondern auch die Ungleichheit im Lande begünstigt: Hohe Einkommen profitieren am meisten. Außerdem werden Umlandbewohner gegenüber Städtern bevorzugt. Deren deutlich höheren Mieten werden schließlich nicht subventioniert.


Wenn unsere Mobilitätsroutinen zukunftsfähig werden sollen, ist es zweifellos dringt notwendig die Entfernungspauschale abzuschaffen, ggf. mit einer Härtefallklausel. Einmal angenommen, es können sich genügend mutige Politiker und Politikerinnen dazu durchringen, dieses unsägliche Pendelprivileg abzuschaffen. Dann stünden uns rund 6,5 Milliarden Euro steuerliche Mehreinnahmen zur Verfügung. Das ist ungefähr der Betrag, den die Menschen für Bus- und Bahntickets aufwenden. Man könnte also den gesamten öffentlichen Nahverkehr kostenfrei anbieten (s. S. 231ff). So wird Öko zur Routine.